Kerckhoff Biomarkerregister (BioReg)

Kerckhoff Biomarkerregister (BioReg)

Ein wichtiger Bereich kardiovaskulärer Forschung an der Kerckhoff-Klinik und der Justus-Liebig-Universität Gießen ist die Untersuchung und Identifikation (neuer) Biomarker im Rahmen von Herzerkrankungen. Biomarker dienen dabei der diagnostischen und prognostischen Evaluierung des Krankheitsverlaufes. Sie helfen bei der Auswahl des Therapiekonzeptes und liefern wichtige Informationen über Komplikationsrisiken.

Das Biomarkerregister

Zur Identifizierung und Erforschung neuer Biomarker wird daher ein umfangreiches Patientenregister und eine Biomaterialdatenbank aufgebaut. Dieses Biomarkerregister soll es ermöglichen, klinische Parameter (z.B. Komplikationsrate, Anamnese, Pathophysiologie und –morphologie u.a.) mit der Freisetzung von Biomarkern zu korrelieren.

Die Biomaterialdatenbank

Teil des Kerckhoff Biomarkerregisters ist, neben Blutproben (Serum und Plasma), eine Leukozyten-Kryobank (Zellbank). Sie stellt ein  neuartiges Konzept für Biomarker-Forschung in der Kardiologie dar. Immunzellen (wie z.B. Granulozyten, Monozyten/Makrophagen, Lymphozyten) spielen eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie und dem Verlauf verschiedener kardiovaskulären Erkrankungen (z.B.  der koronaren Herzkrankheit). Die Bestimmung eines individuellen Immunzellstatus könnte von großer Bedeutung für die Prognose, Risikoabschätzung sowie Therapieverlauf bei kardialen Patienten sein. Die Isolation und Kryopräservierung der Blutzellen würde demnach die grosskalierten, multizentrischen Untersuchungen der zellulären und molekularen Merkmale bei kardiologischen Patienten ermöglichen, in Dimensionen, die bisher nur für Serum- oder Plasma-Analysen galten.

Darüber hinaus werden relevante Fragestellungen in den angegliederten Forschungsabteilungen für experimentelle Kardiologie der Kerckhoff-Klinik und der Justus-Liebig-Universität Giessen grundlagenwissenschaftlich evaluiert und untersucht.

Dieses Forschungskonzept (Abb. 1) des Biomarkerregisters soll eine schnellere Anwendung möglicher Kandidaten-Biomarker in den klinischen Alltag ermöglichen. Bei allen Studien im Rahmen des Kerckhoff Biomarkerregisters handelt es sich um nichtinterventionelle Registerstudien.

BioReg_Schema1

Abbildung 1: Konzept der Biomarkerforschung an der Kerckhoff-Klinik und den angegliederten Studienzentren.

Die klinischen Studiendaten des Biomarkerregisters werden gesammelt unter Nutzung des REDCap electronic data capture Softwarepaketes welches am KHFI gehostet wird. REDCap ist eine sichere, web-basierte Anwendung entwickelt zur Dateneingabe, Datenbearbeitung, Datennachverfolgung und Datenexport1.

Seit 2012 ist die Kerckhoff-Klinik offizieller Partner des Standortes Rhein-Main des Deutschen Zentrums für Herz- und Kreislaufforschung (DZHK) e.V.. Ziel des DZHK ist es unter anderem gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen Patientenregister und Biomaterialbanken zu harmonisieren, um somit groß angelegte klinische Studien zu durchzuführen.

Ausführliche Informationen zu dem Datenschutzkonzept unseres Biomarkerregisters finden sich hier.

1.
Harris P, Taylor R, Thielke R, Payne J, Gonzalez N, Conde J. Research electronic data capture (REDCap)–a metadata-driven methodology and workflow process for providing translational research informatics support. J Biomed Inform. 2009;42(2):377-381. [PubMed]