Die koronare Herzkrankheit ist eine der häufigsten kardiovaskulären Erkrankungen in den westlichen Industrienationen. Der akute Herzinfarkt und die chronisch ischämische Herzkrankheit waren in der Todesursachenstatistik der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 2014 die beiden häufigsten Todesursachen. Beim akuten Koronarsyndrom ist eine aggressive Therapie indiziert, weil beim akuten Koronarsyndrom (ACS) kann es hierbei zu einem atherothrombotischen Ereignis, z.B. Schlaganfall, in Folge Reißens einer instabilen Plaque kommen. Die Herzkatheterbehandlung ist als Therapie der ersten Wahl in den Leitlinien der europäischen und der deutschen Gesellschaft für Kardiologie dargestellt, und bei Vorliegen von Risikomerkmalen hat sich eine frühe kathetergestützte Therapie gegenüber einer konservativen Therapie als überlegen erwiesen. Diese kathetergestützte Therapie sollte innerhalb von 48 Stunden durchgeführt werden. Möglicherweise ist jedoch eine besonders frühe invasive Therapiestrategie innerhalb von 6 Stunden überlegen.
Seit einiger Zeit stehen sensitive Indikatorproteine, sogenannte Biomarker, beispielsweise Troponin, CK-MB oder C-reaktives Protein, als zentraler Bestandteil für die Diagnose des Herzinfarktes und zur Risikoeinschätzung von Patienten mit ACS zur Verfügung. Neben diesen etablierten Biomarkern haben in den letzten Jahren neuere Biomarker an Bedeutung gewonnen und sind in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien untersucht worden.
Ziel ist es deshalb, diese Biomarker aus dem Blut von Patienten mit nachgewiesener fortgeschrittener koronarer Herzkrankheit mittels Massenspektrometrie nachzuweisen. Im Rahmen der vorliegenden Studie werden alle Patienten eingeschlossen, bei denen eine kathetergestützte Koronarangiographie wegen eines akuten Koronarsyndromes innerhalb von 48 Stunden nach Schmerzereignis durchgeführt wird. Eine Nachuntersuchung findet nach 6 Monaten statt. Serum- und Plasmaproben werden bei der Aufnahme im Herzkatheterlabor, am Folgetag und nach 6 Monaten gewonnen.