BioVALVE: Biomarker als Prädiktoren bei Patienten nach Mitral- und Aortenklappenintervention

In den letzten Jahren konnte an einigen spezialisierten Zentren die minimalinvasive Herzklappenimplantation bzw. die Mitral- oder Aortenklappenreparatur mittels Kathetertechnik bei Hochrisikopatienten in der klinischen Routine etabliert werden. Durch diese minimalinvasive Technik ist es möglich, auf die Durchtrennung des Brustbeins und die Verwendung der Herz-Lungen-Maschine zu verzichten. Über verschiedene Zugangswege können die Prothesen sowohl in Mitral- bzw. Aortenklappenposition als auch innerhalb degenerativ veränderter Bioprothesen in Mitral- oder Aortenklappenposition am schlagenden Herzen implantiert werden. Die herkömmliche Methode des konventionellen Aortenklappenersatzes, einschließlich der Verwendung der Herz-Lungen-Maschine, dient lediglich als „back up“, falls die neue Implantationstechnik nicht funktioniert oder falls Komplikationen auftreten.

Komplikationen können sowohl bei der konventionellen Klappenoperation als auch bei der kathetergestützten Technik auftreten. Einige Komplikationen treten bei bestimmten Patientengruppen vermehrt auf. So liegt ein wesentlicher Faktor zur Senkung operativ bedingter Komplikationen in der Auswahl der richtigen Patienten. Um zukünftig das Auftreten von diesen Komplikationen auf ein Minimum reduzieren zu können, müssen die genauen pathophysiologischen Zusammenhänge und die Wertigkeit prädiktiver Faktoren geklärt werden. Hierbei sollen verschiedene Biomarker zum Einsatz kommen. Seit einiger Zeit stehen sensitive Biomarker (Troponine, BNP) als zentraler Bestandteil für die Diagnose, Verlaufsbeurteilung und Risikoeinschätzung von Patienten mit Aortenklappenverengung zur Verfügung. Von besonderem klinischen Interesse sind neue biochemische Marker, welche die Krankheits- und Todesrate nach oder während der OP anzeigen können.

Ziel dieser Studie ist es deshalb, diese Indikatorproteine im Blut von Patienten mit nachgewiesener erhöhter Krankheits- und Todesrate nachzuweisen. Im Vordergrund steht dabei die Evaluierung neuer Biomarker, die mittels Protein-Microassays (sog. Proteomics) identifiziert werden sollen. Die Bestimmung des molekularen Profils spezifischer Blutzellen mittels Genanalyse ist ebenfalls vorgesehen. Des Weiteren sollen Biomarker, die bereits im Rahmen der koronaren Herzerkrankung etabliert sind, nun auch hinsichtlich ihrer Prognose untersucht werden.